Die erste Nacht bei Svea war gut, tolle Apartments, liebevoll dekoriert. Nachdem ich für Tina ein paar Spinnen entfernt hatte, konnten wir durchschlafen und morgens mit Sveas Auto in den Nachbarort zum Bäcker fahren. Mit Kaffee und zwei belegten Brötchen gingen wir gestärkt zu unseren Ponys und genossen dort das ruhige Frühstück auf der Koppel.
Unsere zweite Strecke führte uns nach Räderloh ins Landhaus. Wir hatten erwartet, dass wir am zweiten Tag durchaus schneller sind mit dem Satteln und Taschen befestigen. Man kann jedoch sagen, dass hier mindestens eine Stunde drauf geht wenn man nicht in Eile los will. Nach einer Dusche mit weiterem Bremsenspray konnte es auch losgehen auf die zweite Tour unseres Wanderrittes.
Der Tag zwei war von der Strecke deutlich zu lang. Shima machte sich bemerkbar und fing nach zwei Drittel der Strecke an leicht fühlig zu laufen. Die Ursache war vermutlich die innere Eckstrebe. Sie war zu weit abgelaufen. Grund hierfür war ein trockenes Hufgeschwür welches von der Barhufpflegerin vier Wochen zuvor mit weggeschnitten wurde. Vermutlich war dadurch der Huf noch nicht stabil genug nachgewachsen. Herausforderung waren die vielen Teer- und Schotterwege, welche aufgrund von schwierigen Seitenstreifenverhältnissen mit Buschwerk oder Gräben auch nicht umreitbar waren. Unsere Kurz-Pausen verbrachten wir einfach bei möglichst Grashaltigen windigen Seitenstreifen in der Sonne (um den Mücken/Bremsen aus dem Weg zu gehen).
Das aufregendste Erlebnis am Tag 2 war definitiv die Ziegenherde am Wegrand. Hier hatte sogar meine unerschrockene Curlystute kurz eine Statue angenommen, fokussiert, geschnaubt und ist dann unter strenger Beobachtung der Herde erst weiter marschiert. Weitere Wegbegleiter waren diverse Hunde von Spaziergängern, manche aufdringlich und manche eher ängstlich am Weglaufen.
Unser Essen näherte sich dem Ende. Die Bananen waren bereits recht matschig und mussten vormittags verzehrt werden und die Nüsse konnte ich am Tag 2 schon nicht mehr sehen. So legten wir einen kurzen Stop in einem Konsum ein. Einer mit beiden Pferden draußen, der andere kaufte ein. Gefühlt hatte ich auch mehr Hunger als am ersten Tag, da ich seit Shima einen Teil fühlig lief nun zu Fuß unterwegs war.
Unser zweites Quartier erreichten wir wieder relativ spät gegen 6 Uhr. Das Landhaus Räderloh war ursprünglich Anlaufpunkt für Kutschen und so hatten wir neben den Stallungen wieder eine Wiese mit kleinem Offenstall für unsere Vierbeiner. Dass die Nachbarweide Schafe beherbergte, wurde sehr schnell akzeptiert. Nur die Fliegen und Bremsen waren nicht erwünscht und so wurde eine erneute Ladung Bremsenspray dankend angenommen. Auch in Räderloh waren die Pferde wieder bestens versorgt mit fettem Gras und einem Baum zum Schubbern. Nachdem wir uns in der Gaststätte gestärkt hatten gingen wir relativ früh ins Bett und freuten uns auf den Tag Pause, den wir zwecks Huferholung von Shima spontan eingeschoben hatten.
Hier noch einmal für die Interessierten unser zweiter Teil der Strecke mit Geschwindigkeits- und Höhenprofil. Das waren 05:38 h für 29,2 km mit 5,2 km/h