Nach dem ersten Probepacken am Vortag ging es relativ schnell die Sachen zu verstauen. Herausforderung war die Taschen nun so zu verschnallen, das nichts am Pferd reibt oder stark wackelt. Die Ortlieb Packtaschen haben sich hier voll bewährt. Mein Fazit und Testbericht der Ortlieb Packtaschen folgt dann im letzten Bericht. Die leichteren Sachen mit viel Volumen kamen in die große grüne Ortlieb Bananentasche, in die rechte Hintertasche alle schwereren Artikel für Zweibeiner wie Kosmetikprodukte etc. Alle Pferdeartikel wie Verbandszeug, Hufkratzer, Fliegenspray, Medikamente sind bei uns in der linken Tasche gelandet. Die Verteilung machte viel Sinn, da man eher links absteigt und unterwegs schneller an einen Hufkratzer auf der linken Seite zum Entfernen von Steinen oder zum Nachsprühen von Fliegenspray kommt.
Fliegenspray war auch das Stichwort vom ersten Tag. Einen schlechteren Zeitpunkt hätte man sich für einen Ausritt nicht aussuchen können. Wir waren jedoch aufgrund unserer Arbeit an diesen Zeitraum „Bremsenzeit“ gebunden. Nach der ersten Flasche Fliegenspray nach halber Strecke war uns klar, das unsere Vorräte nicht reichen werden. Wir haben also gleich unseren Freundeskreis alarmiert um Nachschub zu besorgen.
Unser erster Tag führte uns von Didderse nach Wagenhoff zu Svea Kreinberg. Unsere ganzen Übernachtungen hatten wir relativ kurzfristig eine Woche vorher festgemacht und entsprechend der Verfügbarkeit von Unterkünften dann unsere Route geplant. Nächstes Jahr werden wir dies weiter im Voraus buchen, da aufgrund der Ferienzeit doch relativ viel schon belegt war. Die meisten unserer Übernachtungen haben wir durch bed&box Suche im Internet oder über den Tourismuskatalog der Südheide gefunden. Andere durch Empfehlungen vom Freundeskreis.
Unsere Route am ersten Tag war wunderschön. Durch die Überquerung der Aller und den Ritt durch die Fahle Heide hatten wir eine wunderbar abwechslungsreiche Landschaft. Zudem die ersten Herausforderungen mit der Überquerung der ICE-Strecke, welches jedoch unsere Pferde überhaupt nicht beeindruckt hat. Nach der Überquerung der Schienen über eine Brücke haben wir die erste größere Pause gemacht und erst einmal unser Gepäck justiert. Hier und da die Schnallen anders gesetzt um z.B. die Banane am seitlichen rutschen zu hindern. Durch meinen Sattel von UJO war dies auch kein Problem. Ich kann nur jedem empfehlen einen Westernsattel bei ihm fertigen zu lassen. Er besitzt extrem hohe Kompetenzen was Passform und Ausgestaltung angeht. Da ich wusste, dass ich viel auf Wanderritten unterwegs sein werde, habe ich mir viele strings und sogar ein Taschenmesser integrieren lassen. Hier einmal ein Foto ohne die Ortlieb Packtaschen.
Unser Kartenmaterial hatten wir vom LGNL Onlineshop (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen). Dort besteht die Möglichkeit sich Blattschnittfreie Ausschnitte aus den Topographischen Karten drucken und verschicken zu lassen. Ausgabegrößen von A4 bis A0, Quer- oder Hochformat, frei wählbare Ausschnitte und ein Verhältnis von 1:25.000 bilden eine tolle Grundlage für die Planung und Navigation von Wanderritten.
Nach weiteren schönen Waldwegen und der entspannten Überquerung von Bundesstraßen kamen wir abends gegen 6 Uhr bei Svea auf Goting Cliff an. Hier wurden wir herzlichst empfangen. Wir haben eine Wiese mit automatischer Tänke für Lucky und Shima zugewiesen bekommen, konnten unsere Pferde abspritzen und unsere Sättel in der Sattelkammer von Svea einschließen. Da unsere Pferde gut versorgt waren, konnten wir nun in unser Apartment gehen. Was macht man eigentlich abends wenn man Hunger hat und nicht in einem Ort ist, an dem man sich etwas kaufen kann? Man ruft seinen Freund an, der einem dann als Überraschung Pizza und Wein vorbeibringt 🙂 Dies war ein schöner Abschluss für den ersten Tag und wir konnten entspannt den Abend ausklingen lassen.
Hier noch einmal für die Interessierten unser erster Teil der Strecke und Geschwindigkeits- und Höhenprofil. Den größten Teil sind wir Schritt geritten um die Pferde zu schonen und zu entschleunigen.