Unser dritter Tag stand ganz im Zeichen der Umplanung unseres Rittes. Nachdem wir am Vortag bereits die nächste Unterkunft abgesagt hatten, mussten jetzt Alternativen her. Dadurch das eine Tagstrecke weggefallen war und wir im weiteren Verlauf der Woche einen zweiten Pausentag haben wollten, mussten wir auch die andere Unterkunft für Tag 5 absagen. Wir hatten großes Glück das uns spontan Nicole Schoen (Curly Horse Züchterin, die ich von meiner Curly Horse Suche kannte) aufnehmen konnte. Die passende Unterkunft für Tag 4 fanden wir schließlich durch einen Tipp von Nicole auf Airbnb bei Felix.
Neben dem Erholungstag beschäftigte mich natürlich schon die ganze Zeit Shimas Huf. Um weitere Abnutzung vom Horn zu vermeiden bat ich eine Freundin mir Panzertape im Baumarkt zu kaufen und uns vorbei zu bringen. Das war das Einzige, was nicht mit auf unserer Packliste stand. Welches Panzertape ist erstmal nicht so wichtig. Wir hatten das Tesa Tape, das war ok, vielleicht gibt es aber noch bessere. Meine Freundin kam extra eine Stunde zu uns gefahren und brachte uns neben dem Tape auch neues Bremsenspray mit. Mit den vorhandenen Mullbinden die ich aus den Tiefen der Satteltaschen kramte, polsterte ich zuerst den Huf und im Anschluss wurde alles mehrfach getaped.
Wichtig beim Huf tapen ist die Mullbinden um die Zehe und hinten hoch zu legen, da dies die Stelle mit der höchsten Beanspruchung ist und hinten Scheuern vermeidet. Zudem am besten von unten vom Huf Streifen auf die Hufwand zu kleben und im Anschluss von außen rundherum zu gehen um den einzelnen Streifen Halt zu geben. Es sah nicht so schön aus, war jedoch sehr effektiv. Die erste kleine Laufprobe am Pausentag verlief zudem erfolgreich. Was für eine Erleichterung, Shima lief vollkommen normal und schmerzfrei. Ich hatte keinen Barhuf-Test gemacht, vielleicht wäre sie auch ohne Verband gut gelaufen. Wir wollten aber eh auf Nummer sicher gehen 🙂 Ein professioneller Verband sollte natürlich anders aussehen, aber mit wenig Mitteln muss man manchmal improvisieren.
Den Rest des Tages nutzen wir zur Erholung, beobachteten unsere Ponys auf der Weide und genossen die ländliche Ruhe. Eins machte sich an Tag 3 bemerkbar. Die beiden obwohl mit Alter, Geschlecht und Charakter extrem unterschiedlich, fingen an aneinander zu kleben. Für uns war dies zum Glück kein Problem, da wir sowieso vorhatten den gesamten Ritt zu zweit durchzuziehen. Die Nachbarschafe von Shima und Lucky waren derweil ziemlich frech, machten seltsame Rülpslaute und schlichen sich ab und zu Richtung Straße raus.
In Räderloh hatten wir echt Probleme mit Ungeziefer. Das Bremsenspray wirkte immer nur 2-3 Stunden und so konnten wir an dem Tag mehrfach nachsprühen. Man konnte gut erkennen wie das Fell durch die juckenden Bremsenstiche total verschubbert war. Unsere Ponys ringten um unsere Aufmerksamkeit und wollten natürlich gekratzt werden 🙂 Die schwarzen Stellen kommen übrigens vom Zaun/Baum, diese waren mit irgendwas schwarzem eingestrichen.
Abends bekamen wir erneut eine warme Mahlzeit in der Gaststube. Dieses war genauso wie unser Frühstück sehr ausführlich und reichhaltig. Wir geben insgesamt auch eine klare Empfehlung für das Landhaus Räderloh. Unsere Ponys bekamen noch eine Runde Mineralien, Fliegenspray und Liebe. Glücklich mit der erfolgreichen Umplanung der Route und dem Pausentag konnten wir beruhigt einschlafen. Der nächste Tag sollte uns offentlich eine weniger Insektenhaltige Strecke bringen.