Hypoallergene Pferde? Von Pudeln war diese positive Eigenschaft für Tierhaarallergiker bereits verbreitet, doch jetzt erst werden auch die Curly Horses immer bekannter. Das bei einem Curly Horse jedoch genauso keine oder nur verminderte allergische Reaktionen auftreten, ist den Curly Horse Besitzern seit langem bekannt. Die medizinischen Beweise gab es allerdings erstmalig im Jahr 2002.
Erste hypoallergene Beweise
Die erste Bestätigung erfolgte nach einer Studie von der Universität Aachen von Professor Dr. Frank Jugert und Doktorandin Anne Kurschner (geb. Spieker) im Februar 2002. Unterstützer der Studie waren Gaby Kärchner und das North American Curly Horse, „Mary“ (*Ebony’s May Day Queen ABC P- 1137 F). Die Dissertation zur Erreichung des Doktorgrades der Humanmedizin von Anne Kurschner vom 17. Februar 2004 hatte letztendlich folgenden Titel:
Anamnese und In-vitro-allergologische-Untersuchungen bei Pferdeallergien und Toleranz gegenüber Curly-Horses
In der Studie waren 50 Probanden involviert, die sich selbst als Pferdeallergiker bezeichneten, unter ihnen 35 Frauen und 15 Männer verschiedenen Alters. Nach einem ersten Test stellte sich nur bei 33 Personen eine wirklich nachgewiesene Pferdeallergie zu normalen Pferden dar. Bei nur zwei Personen waren die alleinigen Allergieauslöser die Pferdeepithelien, die restlichen hatten zusätzliche Reaktionen bei Hafer, Getreide, Rind, Hirsch oder anderen Allergenen.
Schließlich zeigten die Elektrophorese Western Blot Tests, welche zum Vergleich bei normalen Pferdehaaren und Curly Horse Haaren gemacht wurden, dass die Hautschuppen der Curlys die gleichen Proteine enthalten. Jedoch sind die Verursacher der allergischen Reaktion in viel weniger Volumen als in normalem Pferdehaar vorhanden. Mit dieser Testreihe wurde erstmalig nachgewiesen, dass Curlys weit aus weniger Allergene als andere Pferderassen in sich tragen.
Eine zweite Studie
Die zweite Studie über pferdeallergische Reiter wurde von Herrn Dr. Wolfgang Mitlehner (Arzt für innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde und Allergologie) in Klappholz verfasst. Die Ergebnisse dieser Untersuchung mit der definierten Curly Horse Stute „Scoria`s Dee Lite“ (ABC 2563) liegen seit dem Sommer 2013 vor. 10 Pferdeallergiker wurden dabei in einer Vorabuntersuchung auf ihre Lungenfunktionalitäten hin getestet. Dies geschah entweder mit Hilfe einer Spirometrie oder einer Ganzkörperplethysmographie zum Messen des Lungenwiderstandes. Unabhängig von den Start-Ergebnissen wurden alle Personen dann dem Kontakt des Curly Horses ausgesetzt. Nach jedem Kontakt wurde jeweils erneut die Lungenfunktion gemessen. Beim Reiten zeigte keine der Testpersonen eine allergische Reaktion. Nur beim Striegeln hatte eine der 10 Personen leichte Symptome.
Die zweite Phase enthielt einen Scratch und einen Prick Test. Beim Prick Test wird das extrahierte Pferdeallergen in einer Lösung auf eine definierte Stelle aufgetragen und danach angestochen. Der Scratch Test ist notwendig, weil noch keine Prick Test Lösung für das Curly Horse Allergen zur Verfügung steht. Bei ihm wird das native Material auf eine vorher angeschabte Hautpartie gelegt. Die Reaktionsunterschiede waren im Ergebnis sehr unterschiedlich: Im Vergleich zum Standard Prick Test reagierten die Testpersonen auf den Curly Horse Scratchtest nur leicht bis moderat, obwohl einige der Patienten in der Vergangenheit sehr ausgeprägte allergische Reaktionen gezeigt hatten.
In einer weiteren zweiten Studie von Herrn Dr. Mitlehner wurden 212 Messungen vorgenommen mit 20 pferdeallergischen Reiter. Wieder reagierten die Testpersonen auf den Kontakt mit den Curly Horses nicht signifikant und nur eine Person in sehr geringem Umfang. Somit liegt der zweite Beweis vor, dass Curly Horses eine sehr geringe Anzahl an Allergenen im Vergleich zu anderen Pferderassen besitzen und dadurch bei den Testpersonen in 95% der Fälle keine allergischen Reaktionen hervorrufen.
Als Ergänzung dieser Studie ist eine Weitere mit noch mehr Testpersonen über einen längeren Zeitraum hin geplant. Ich bin schon jetzt bereits über die nächsten Ergebnisse von Herrn Prof. Mitlehner gespannt und halte euch auf dem Laufenden!
Quellen:
www.ichopage.weebly.com
www.mein-allergie-portal.com
