Das Winterfell ist nun runter, das Wetter wird besser und man freut sich auf lange Ausritte. Für alle Allergiker bedeutet dies jedoch auch den Start der Pollensaison. In Kombination mit der Pferdeallergie kann einem die Pollenallergie sehr zu schaffen machen. Die Variationen sind hier vielfältig und erstrecken sich von einer Gräserallergie über eine Birkenallergie bis hin zur Allergie gegen Kiefer oder Traubenkraut. In meinem heutigen Beitrag geht es speziell um die Gräserallergie, da sich hier neue Formen der Behandlung aufgetan haben und ich von dieser selbst betroffen bin.
Die Gräserallergie
Viele andere allergische Erkrankungen können das ganze Jahr hindurch bestehen. Der Heuschnupfen einer Gräserallergie betrifft dagegen nur die Sommermonate Mai, Juni, Juli und August. Der Grund dafür ist, dass der Heuschnupfen nur während der Gräserblütezeit ausgelöst wird.
In Deutschland lösen 5 Gräser bei den Betroffenen die Allergiesymptome aus. Diese Gräser sind:
- Wiesenrispengras (Poa pratensis)
- Wiesenknäuelgras (Dactylis glomerata)
- Wiesenlieschgras (Phleum pratense)
- Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum oderatum)
- Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
Durch jahrelange Forschung kann die Allergie gegen Gräserpollen heutzutage sehr gut behandelt werden. Die Hyposensibilisierung kann mit Spritzen, Tabletten oder auch durch Tropfen erfolgen. Es bestehen bei dieser Form der Therapie neben einer Linderung der Symptome sogar Chancen auf eine komplette Heilung! Bereits während der Behandlung werden bei der spezifischen Immuntherapie neben der Ursache auch die Symptome behandelt.
Wie funktioniert eine Hyposensibilisierung bei Gräserpollen?
Hintergrund einer Hyposensibilisierung ist die Gewöhnung des Immunsystem an die Gräserpollen durch eine steigende Gabe von allergieauslösenden Allergenen. Die Therapiedauer beträgt dabei drei Jahre. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit der sublingualen Immuntherapie gemacht. Diese Form der Therapie ist recht neu und erfolgt mit Tabletten. Diese werden einmal täglich vor dem Frühstück unter die Zunge gelegt bis sie sich aufgelöst haben. Eine weitere mögliche Form der sublingualen Therapie erfolgt mit Tropfen.
Erfahrungen mit ORALAIR®
Meine Gräserallergie konnte man vor Therapiebeginn als stark bezeichnen. Von juckenden Augen bis hin zu ständigem Niesen und Schnupfen kam alles zusammen. Die schlimmste Form waren bei mir Atembeschwerden. Diese tauchten nur auf, wenn ich die Heuverteilung nicht umgehen konnte und mich mit Heu zusammen in geschlossenen Stallungen aufhielt. Ich beschloss daraufhin mit einer sublingualen Therapie zu beginnen und entschied mich für ORALAIR®, da meine Mutter bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht hatte.
Beginn der Behandlung ist immer etwa 4 Monate vor dem erwarteten Start der Gräserblüte und die Tabletteneinnahme erfolgt dann über die gesamte Pollensaison hinweg. Die Einnahmepause erfolgt dann daraufhin wieder für 5 Monate nach dem Ende der Pollensaison. Die Wirkstoffe von ORALAIR® sind übrigends Allergenextrakt aus den folgenden Gräserpollen: Wiesen-Knäuelgras, Gewöhnliches Ruchgras, Deutsches Weidelgras, Wiesen-Rispengras, Wiesen-Lieschgras.
Meine Erfahrungen beziehen sich auf die nun zweite Winterrunde und den nun beginnenden zweiten Allergiesommer nach Beginn der Therapie im Winter 2012/2013. Ich bin durchaus beeindruckt, wie sehr sich der eigene Körper an die Allergene gewöhnen kann. Bereits im ersten Sommer waren die Symptome auf die Hälfte reduziert! Ich hatte noch Heuschnupfen und Niesattacken, jedoch ließen die restlichen Symptome stark nach. Nebenwirkungen konnte ich keine bemerken. Die einzige Auswirkungen war bislang ein leichtes Kribbeln an Lippe und im Mund direkt nach der Einnahme. Von meiner Seite demnach ganz klare Empfehlung für ORALAIR®. Fragt einfach direkt euren Allergologen nach diesem Medikament. Die meisten müssen darauf hingewiesen werden, da es noch sehr neu ist.
Eine Alternative der Linderung der Symptome ist die Vermeidung von Gräserpollen. Dies ist bei uns Reitern jedoch nur schlecht möglich 🙂 Die Variante für Birkenpollen heißt übrigends Staloral®.
Quellen: